Bei der dominant-rezessiven Vererbung haben wir erfahren, dass der Phänotyp beim mischerbigen Genotyp ebenso aussieht wie beim reinerbig dominanten Genotyp.
Das gilt nicht immer. In einigen Fällen ist das Merkmal beim mischerbigen Genotyp sehr abgeschwächt. Man kann dies sehr gut bei der japanischen Wunderblume sehen: wenn wir rotblühende und weißblühende Wunderblumen miteinander kreuzen, sehen in der F1-Generation – entsprechend der Uniformitätsregel von Mendel – alle Nachkommen gleich aus. Sie sind rosa.
Dieser Vererbungstyp heißt daher intermediäre Vererbung (intermediär: zwischenliegend).
Wie kommt es nun zu den rosafarbenen Wunderblumen?
Bei Reinerbigkeit für Rot (Genotyp RR) wird in den Zellen genug Pigment für die rote Blütenfarbe hergestellt. Fehlt das Allel R ganz (Genotyp WW), dann fehlt auch das Pigment ganz. Die Blüte ist weiß. Ist das Allel für Rot nur einmal vorhanden (In der F1-Generation: Genotyp RW), wird in den Zellen nur halb so viel Pigment hergestellt. Die Farbe ist dadurch ein „verdünntes“ Rot, also rosa.
Man nennt das auch unvollständige Dominanz.