Begriffe zur Genetik

Material:
Video über Mendel und Grundbegriffe
Arbeitsblatt „Kleines Mendel-Lexikon“

Um die neuen Begriffe aus dem Zeitungsartikel zu klären, bleiben wir bei dem Beispiel mit den Ohrläppchen.

Ob deine Ohrläppchen angewachsen sind oder nicht, entscheiden deine Erbanlagen. Diese genetischen Informationen sind auf der DNA gespeichert. Die langen DNA-Fäden sind bei der Zellteilung in Chromosomen verpackt. Die Eltern geben zusammen 46 Chromosomen an das Kind weiter: 23 aus der Eizelle der Mutter und 23 aus der Spermienzelle des Vaters. Dieser doppelte Chromosomensatz ist zunächst in der befruchteten Eizelle und später durch die Zellteilung in jeder unserer Körperzellen enthalten. Zwei-Chromatin-Chromosomen gibt es nur bei der Zellteilung. Sonst liegen (entpackte) Ein-Chromatid-Chromosomen vor.

Die Erbanlage, das sogenannte Gen, für ein bestimmtes erbliches Merkmal liegt bei jedem Menschen auf dem gleichen Chromosom am gleichen Ort, seinem Genort. Das Gen ist also der DNA-Abschnitt auf dem betreffenden Genort. Wie man heute weiß, hat der Mensch insgesamt rund 25000 verschiedene Gene. Eines davon ist für die Art der Ohrläppchen zuständig.

Aufgrund des doppelten Chromosomensatzes sind von jedem Gen zwei Stück vorhanden. Das eine wurde von der Mutter geerbt, das andere vom Vater. Die beiden Gene sind aber nicht identisch. Von jedem Gen kann es in der Bevölkerung unterschiedliche Varianten geben, sogenannte Allele. Die beiden für das Ohrläppchen-Gen bekannten Allele sind „Ohrläppchen frei“ und „Ohrläppchen angewachsen“.

Bisher war einerseits von Merkmal/Merkmalsform und andererseits von Gen/Allel die Rede. Merkmal und Merkmalsform beziehen sich dabei auf das Erscheinungsbild. Hier ist das Erscheinungsbild der äußerlich sichtbare Zustand der Ohrläppchen. Dies wird Phänotyp genannt. Gen und Allel beziehen sich dagegen auf die entsprechende Erbanlage in der DNA. Die Allelzusammenstellung eines Merkmals wird Genotyp genannt.

Genotyp und Phänotyp gelten für die gesamten Erbanlagen bzw. für das gesamte Erscheinungsbild eines Lebewesens. Angenommen beim Ohrläppchen-Gen seien beiden Eltern reinerbig (homozygot), d.h. mit zwei gleichen Allelen ausgestattet, und zwar die Mutter mit dem Allel für „freie Ohrläppchen“, der Vater mit dem Allel für „angewachsene Ohrläppchen“.

Wie sehen dann die Kinder aus? Sie sind alle mischerbig (heterozygot) für dieses Merkmal: Vom Vater bekamen sie das Allel für „angewachsene Ohrläppchen“. Der Genotyp der Kinder ist damit klar. Aber wie ist ihr Phänotyp, also wie sehen ihre Ohren aus? In diesem Fall wie bei der Mutter.

Alles klar?

Begriffe zur Vererbung